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Herbert Kickl, der FPÖ-Parteichef, verwendet bei seinen politischen Reden, Wahlkampfauftritten und auch im Parlament Begriffe wie “Systemparteien”, “Volksverrat”, “Volkskanzler” oder “Ketten brechen”. Diese Ausdrücke sind nicht neu, sondern haben große Ähnlichkeit mit der Wortwahl und gar Propaganda der Nationalsozialisten. Besonders in Reden und öffentlichen Äußerungen zieht Kickl Vergleiche, die historisch belastete Begriffe und Konzepte beinhalten. Beispielsweise schlug er in seiner Neujahrsrede vor, die österreichischen “Einheitsparteien” sollten sich “Liste Volksverrat” nennen, was an die aggressive NS-Propaganda und Strafrechtspraxis erinnert, die “Volksverrat” als zentrales Verbrechen einstufte.

Kickl hat auch Drohungen gegen politische Gegner ausgesprochen und eine “Fahndungsliste” erwähnt, was an die Vor-Annexionsaktivitäten der Nazis erinnert, als Listen erstellt wurden, um Gegner zu verhaften. Er spricht sich gegen die liberale Demokratie aus und positioniert sich als Gegner des “Systems”, ähnlich wie Hitler gegen die “Systemparteien” seiner Zeit wetterte. Des Weiteren nutzt Kickl Begriffe wie “Umvolkung” und “Bevölkerungsaustausch”, die direkt an NS-Ideologien anknüpfen. In seiner Rhetorik zeigt sich auch eine Verherrlichung von Kampf und Erlösung, was ebenfalls stark an die nationalistische und opfermythische Sprache Hitlers erinnert. Diese Sprachmuster sind nicht nur historisch problematisch, sondern bergen auch das Risiko, extremistische Einstellungen in der Gegenwart zu normalisieren.