Veraltete Rollenbilder, Verschwörungstheorien, Herdprämie, Abschaffung der Gewaltprävention: Die Frauenpolitik der FPÖ wirkt oft unscheinbar, mit genauerem Blick greift sie mit allen Mitteln hart erkämpften Rechte von Frauen an. Ein kurzer Überblick.
Frauenpolitik ist für die FPÖ ein Fremdwort, sie kommt weder mit einem Wort im Parteiprogramm vor, noch werden Frauen politisch wahrgenommen. Vielmehr haben sich Frauen gefälligst in den eigenen vier Wänden aufzuhalten, um als Mutter ihren Männern “zuhause den Rücken” freizuhalten. So bezeichnete etwa FPÖ-Frauensprecherin Rosa Ecker Kinderkriegen und “Familienführung” als die schönste Herausforderung für Frauen und FPÖ-Chef Herbert Kickl lobt Frauen, die dem klassischen Rollenbild entsprechen und den Haushalt managen.
FPÖ Frauenpolitik: Gegen die Gleichstellung
Die FPÖ hat sich ebenso mehrmals gegen die Gleichstellung von Männern und Frauen ausgesprochen und stimmte gegen mehrere Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergleichheit. Weiters wollen sie den Zugang zu Abtreibungen erschweren und lehnen kostenlose Verhütungsmittel ab.
@kontrast.at Wenn’s nach der FPÖ geht, sollen Frauen kochen und Kinder kriegen. Feminismus ist für die FPÖ eine Verschwörung, gleiche Bezahlung braucht es nicht, “Frauenhäuser zerstören Ehen” und Abtreibung ist “eine Perversion”. Das ist das Frauenbild der FPÖ Mehr dazu kannst du hier lesen: https://kontrast.at/fpoe-frauen-politik/ shoutouts an @Asjamusik #fyp #fpoe #feminismus #frauenrechte #gleichberechtigung #meinkörper
♬ Monkeys Spinning Monkeys – Kevin MacLeod & Kevin The Monkey
In Bundesländern mit FPÖ in der Landesregierung werden Mütter mit einer “Herdprämie” an den Haushalt gebunden. Experten kritisieren, dass Frauen damit finanziell von ihren Partnern abhängig gemacht werden. Frauen werden ohne flächendeckende Kinderbetreuungsangeboten somit stärker in die häusliche Rolle als Mutter hineingedrängt. Der Ausbau von Kindergärten wird bewusst nicht gefördert, sondern als “kommunistische Umerziehungslager” verstanden. Hierbei handelt es sich um eine Aussage aus dem Jahr 2023, vom Kärntner FPÖ-Klubobmann Erwin Angerer.
Feminismus als Feindbild
Ob Angerer überhaupt selber glaubt, was er redet? Immerhin schreibt das Blaue Handbuch für FPÖ-Führungsfunktionäre vor, dass Frauenrechte, Gender Mainstreaming und Feminismus eine Verschwörung und “hidden agenda” von Linken seien, um Familien und Identitäten zu zerstören. Wenig überraschend ist daher auch, dass die FPÖ bei Budgetplanungen regelmäßig gegen Maßnahmen zur Förderung von Geschlechtergleichheit stimmt.
Auch gegen Gewalt gegen Frauen soll nichts unternommen werden. Trotz dramatischer Anzahl an Femiziden werden die Budgets von Gewaltschutzeinrichtungen massiv gekürzt. Laut Amstettner Ex-FPÖ-Gemeinderätin Brigitte Kashofer würden diese “Ehen zerstören“. Einfach gesagt, die Freiheitlichen wollen den Frauen ihre Freiheit nehmen.