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Herbert Kickl könnte sich unrechtmäßig einen Patzen Steuergeld in die eigene Tasche gesteckt haben. Unterlagen aus dem Untersuchungsausschuss zeigen, wie Kickl dank zweier Werbeagenturen, einer Immobilie in Klagenfurt und mehreren Nebenjobs Geld vom Land in die FPÖ-Zentrale fließen ließ. Ob er auch davon profitiert hat? Darauf angesprochen, wich Kickl immer emotional aus und wurde deswegen von der Verfahrensrichterin ermahnt.

Die Anschuldigungen gegen Herbert Kickl sind schwerwiegend. Hat er sich der FPÖ-Chef durch öffentliche Aufträge persönlich bereichert? Im Untersuchungsausschuss musste Kickl sich diesen Fragen stellen. Er zeigte sich teils emotional und wich den Fragen aus.

Kickl leugnet Geschäftsbeziehungen im Untersuchungsausschuss

Kickls Verbindung zu den Werbeagenturen “Ideen.Schmiede” und “Textacy” ist im Mittelpunkt der Kontroverse. Die 2005 gegründete “Ideen.Schmiede” erhielt Aufträge vom Land Kärnten unter Jörg Haider im Wert von 1,1 Millionen Euro. Davon soll rund 20% dieses Betrags an die FPÖ geflossen sein. Besonders interessant: Kickl besaß die Hälfte der “Ideen.Schmiede” und profitierte so direkt von diesen Zahlungen. Im Untersuchungsausschuss leugnete er jedoch jegliche Geschäftsbeziehung zu der Agentur.

50.000 für Miete für eigenes Büro steht plötzlich für eine Million zum Verkauf

Weiters hat sich der FPÖ-Chef womöglich dank einer Immobilie ordentlich bereichert. T.S., ein mutmaßlicher Mittelsmann und Kickls ehemaliger Mitarbeiter bei der Kärntner FPÖ, kaufte 2010 eine Immobilie in Klagenfurt für 205.000 €. Laut einem Treuhandvertrag gehört dabei die Hälfte davon Kickl. Interessanterweise erhielt er dabei zudem alle Mieteinnahmen der Immobilie (rund 50.000 Euro pro Jahr) und nutzte es wohl gleichzeitig als Büro der “Ideen.Schmiede”. Kickl behauptet, keine Einnahmen aus der Immobilie zu haben, auch der Treuhandvertrag sei nie umgesetzt worden. Überraschenderweise steht die Immobilie jetzt zum Verkauf für 1,125 Millionen Euro – um fast das Sechsfache des Kaufpreises. Mittlerweile wurde übrigens auch die “Ideen.Schmiede” in “Signs” umbenannt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Kickl “vergaß” 10.000-Euro-Nebenjobs

Es wäre nicht das erste Mal, dass der ehemalige Philosophie-Student überraschend mehr Geld verdient, als ihm bewusst war. So hat er etwa bis 2016 auf Nachfrage der Kleinen Zeitung “vergessen”, seine Nebeneinkünfte offenzulegen, was für Abgeordnete verpflichtend ist. Mit kleineren Nebenjobs bescheidenen 10.000 € Einkommen monatlich kann das schon einmal passieren.